Tarifverhandlungen im Jahre 2020

18.02.2020

Am 14. Februar 2020 war die dbb Verhandlungskommission in Köln zusammengekommen. Wie geht es weiter in 2020?

SuE

Tarifverhandlungen im Jahre 2020

Da sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös planen lässt, wann und in welcher Form Tarifverhandlungen wieder möglich sein werden, werden sich die Sozialpartner am 29. April 2020 erneut treffen, um dann eventuell zu entscheiden, wann und in welcher Weise anstehende Tarifverhandlungen geführt werden sollen.

Der für den 29. April 2020 geplante Termin für den Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes fällt aus.
 
Ferner schlagen dbb und ver.di eine Clearingstelle beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) vor, die sich mit offenen Themen befasst, die für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst im Zusammenhang mit der Corona-Krise entstehen. Die VKA kann sich grundsätzlich vorstellen, sich dieser Initiative anzuschließen. Zielführend wäre es, wenn sich neben der VKA auch die anderen öffentlichen Arbeitgeber dieser Initiative anschließen würden. Dafür werden wir jetzt nachdrücklich werben.

Über den Fortgang dieser schwierigen Beratungen zu einer Tarifpolitik für die öffentlich Beschäftigten, deren wichtige und oftmals tapfer zu nennende Arbeit einen riesigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leistet, werden wir zeitnah weiter berichten.


Sozialpädagogische Berufe attraktiver gestalten
 

Am 5. März 2020 startet die 1. Verhandlungsrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), bei der wir unsere Forderungen präsentieren werden.

„Wir lassen nicht locker“, ist unser Motto für diese Tarifauseinandersetzung und ich denke, der Slogan ist gut gewählt“, so der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach, „denn wir brauchen einen langen Atem, bis wir für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst die Wertschätzung haben, die ihnen zusteht. Wer den Sozial- und Erziehungsdienst konkurrenzfähig halten will, wer qualifizierte und motivierte Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter will, kommt an unseren Forderungen nicht vorbei.“

Die Forderungen, mit denen der dbb, die Dachorganisation des VBE, in die zunächst vereinbarten drei Verhandlungsrunden gehen wird, lauten:

  1. Verbesserung der Eingruppierungsmerkmale, insbesondere durch Anhebung der Grundeingruppierung der
    a. Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger
    b. Sozialassistentinnen und Sozialassistenten
    c. Erzieherinnen und Erzieher
  2. Überarbeitung der Eingruppierungsmerkmale für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen mit dem Ziel einer verbesserten Zuordnung zu den jeweiligen Entgeltgruppen
  3. Anpassung der Stufenlaufzeiten
  4. Honorierung von Qualifizierungen bzw. Fort- und Weiterbildungen durch bessere Eingruppierung, Aufstiegsmöglichkeiten oder ggf. Zulagen für alle Beschäftigten
  5. Ausdehnung der Vorbereitungszeit, um mehr Zeit für die mittelbare pädagogische Arbeit zu haben
  6. Faktorisierung von Plätzen z.B. für Kinder unter drei Jahren und für behinderte Kinder im Sinne des § 2 SGB IX
  7. Verbindliche Einführung der Position der stellvertretenden Kita-Leitung in allen Einrichtungen
  8. Erweiterung der S-Tabelle mittels weiterer Entgeltgruppen nach oben
  9. Qualifizierung und angemessene Vergütung für Praxisanleitung sowie die Ausstattung mit Zeitkontingenten
  10. Anerkennung der Berufstätigkeit und der bei anderen Trägern erworbenen Berufserfahrung
  11. Anpassung der Eingruppierung an die gestiegenen Anforderungen im Bereich der Behindertenhilfe aufgrund der gesetzlichen Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz

Der Prozess hat 2015 begonnen, 2020 muss und wird es weitergehen. Denn die nötige Anerkennung für diese gesellschaftlich relevanten Aufgaben ist noch lange nicht erreicht. Der Forderungskatalog steht nun. Ab März heißt es, diesen auf den Verhandlungstisch zu bringen.

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